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Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH verbessert Jahresergebnis

* SG-Umsatzerlöse stiegen stärker als erwartet
* Bäderkonzept noch in Arbeit
* ZOOM Erlebniswelt: fast 800.000 Besucher
* emschertainment: Veranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit
* Gelsen-Log. übertrifft geplantes Umschlagaufkommen
* Gelsen-Net stark im breitbandigen Glasfaserausbau

Für die Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH (SG) ging es im Geschäftsjahr 2016 deutlich aufwärts. Obwohl das Marktumfeld erneut schwierig war, konnte die SG den Jahresfehlbetrag im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzieren. Das Jahresergebnis der hundertprozentigen Tochter der Stadt Gelsenkirchen beträgt 2016 minus 723.000 Euro (2015: Fehlbetrag in Höhe von rund 9 Millionen Euro). Der Jahresabschluss 2016 war Gegenstand der Aufsichtsratssitzung in der letzten Woche.

Die SG-Gruppe (Sport-Paradies und Bäder, ZOOM Erlebniswelt, emschertainment, Gelsen-Log. und Gelsen-Net) zählt nach wie vor mit 856 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu einem der größten Arbeitgeber der Stadt. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in der SG-Gruppe beträgt in 2016 rund zehn Jahre bei einem Durchschnittsalter von 41 Jahren.

Zurzeit absolvieren 44 junge Leute ihre Ausbildung in elf verschiedenen Ausbildungsberufen, von der Restaurantfachfrau über den IT-Systemkaufmann bis zur Fachangestellten für Bäderbetriebe. Anfang August starten bereits die neuen Auszubildenden in ihre Berufe.

Vermögens- und Finanzlage der SG-Gruppe

Im Geschäftsjahr 2016 entsprach die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt den Planungs- und Prognosedaten. Die SG steigerte ihre Bilanzsumme um 0,9 Millionen Euro auf rund 221 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent auf 15,3 Prozent.

Entwicklung des Energiegeschäfts

Aus der Verpachtung der Strom- und Gasnetze in Gelsenkirchen erzielte die SG auch in diesem Jahr positive Ergebnisse. Die Umsatzerlöse aus der Verpachtung der Strom- und Gasnetze in Gelsenkirchen an die Emscher-Lippe-Energie GmbH lagen 2016 mit über 14,4 Millionen Euro rund 2 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres. Die Erlöse aus dem Wärmeverkauf in den Ortsteilen Resse und Hassel sanken um 71.000 Euro auf 662.000 Euro.

SG-Umsatzerlöse stiegen stärker als erwartet

Das größte Umsatzwachstum konnte in dem Unternehmensbereich der ZOOM Erlebniswelt erreicht werden. Hier stiegen die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr aufgrund der deutlich höheren Besucherzahlen auf 12,8 Millionen Euro. Auch die Erlöse im Sport-Paradies und in den Bädern stiegen auf 2,9 Millionen Euro.

Sport-Paradies und Bäder: Bäderkonzept noch in Arbeit

Die Besucherzahlen im Sport-Paradies und in der Emscher-Lippe-Halle konnten allerdings 2016 nicht gehalten werden und sanken um rund neun Prozent auf 277.000 Besucher. Wegen der Nutzungsänderung der Emscher-Lippe-Halle im ersten Quartal 2016 (die Halle wurde von der Stadt Gelsenkirchen zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt) konnte Eislaufen während dieser Zeit nicht stattfinden. Im vierten Quartal 2016 wurde die Halle im Berger Feld für den Eislauf- und Veranstaltungsbetrieb wieder freigegeben.

Die Gelsenkirchener Bäder (Zentralbad, Hallenbäder Buer, Horst und Jahnbad) verzeichneten rund 134.000 Gäste in den Zeiten des öffentlichen Badebetriebs. Dies sind rund 12.000 Besucher weniger als im Vorjahr. Daneben wurden die Bäder von rund 102.000 Vereinsmitgliedern und 125.000 Schülern im Rahmen des Schulschwimmens besucht.

Die Aquafitness-, Wassergewöhnungs- und Schwimmkurse wurden weiterhin sehr gut angenommen, die Auslastung dieser Kurse lag bei rund 82 Prozent.

Die Frage, wie es mit der Bäderlandschaft in Gelsenkirchen in Zukunft weitergehen soll, wurde im letzten Jahr ausgiebig in unterschiedlichen Gremien mit der Öffentlichkeit, der Politik und der Verwaltung der Stadt Gelsenkirchen diskutiert. Im Dezember 2016 hat sich der SG-Aufsichtsrat dem Votum des Rates angeschlossen, nach dem die Verwaltung der Stadt beauftragt ist, in enger Abstimmung mit der SG die in den Anträgen der politischen Parteien formulierten inhaltlichen Fragestellungen und Varianten zur künftigen Bäderstruktur ergebnisoffen zu prüfen. Die Stadt und Stadtwerke haben daher gemeinsam eine Steuerungsgruppe eingerichtet, die eine umfassende Bewertung vorgenommen hat, auf deren Grundlage eine zukunftsfähige Entscheidung über die Bäderlandschaft in Gelsenkirchen getroffen werden kann.

ZOOM Erlebniswelt: mehr Besucher in 2016
Im Jahr 2016 konnte ZOOM Erlebniswelt 792.389 Besucher begrüßen. Dies waren rund 109.000 Besucher mehr als im Vorjahr, die sich auf die „Weltreise an einem Tag“ begaben, um die Artenvielfalt von Afrika, Alaska und Asien zu erkunden. Neben der Etablierung der Besucherzahlen auf dem derzeit hohen Niveau zählen die weitere Steigerung der Dauerkarten-Abonnenten und die Einnahmen im Sponsoringbereich zu den wichtigsten strategischen Zielen in den nächsten Jahren.

Um das Erlebnis noch vielfältiger zu gestalten, standen die Zeichen im Jahr 2016 ganz auf Digitalisierung. Bereits 2015 wurden mit einem für die Besucher kostenlosen flächendeckenden WLAN-Netz bereits die ersten Schritte eingeleitet. Die mobile Tageseintrittskarte und die digitale Dauerkarte sind weitere Bausteine der Digitalen Erlebniswelt und vereinfachen den Besuchern einen Ausflug in den Gelsenkirchener Zoo. Durch eine einfache Online-Buchung von zu Hause aus können das Ticket oder die Dauerkarte direkt auf das eigene Smartphone geladen werden, so dass Besucher ohne etwaige Wartezeiten an den Kassen direkt den Eintritt in die Erlebniswelten genießen können.

Spannende und ungewöhnliche Einblicke in die Tierwelt der Arktis versprach im vergangenen Jahr bis September das durch die BBC international bekannte Erlebnis „Frozen Planet“. Mit den scheinbar realen Bildern tauchten Besucher mittels Augmented Reality in den arktischen Lebensraum ein. Inmitten von Eisbären, Robben und Walen wurden die Zuschauer selber zum Teil der Polarregion und erlebten ein einzigartiges Schauspiel.

Immer mehr Unternehmen – auch international – schließen aufgrund der innovativen und zukunftsträchtigen Weiterentwicklung Patenschaften mit der ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen, da sie ihrem Namen „Zoo der Zukunft“ als Innovationsführer in der Zoobranche alle Ehre macht.

emschertainment Veranstaltungen erfreuen sich großer Beliebtheit

Die emschertainment GmbH konnte auch 2016 das seit nunmehr 13 Jahren in der SG-Gruppe erfolgreich betriebene Veranstaltungsmanagement weiter fortsetzen und ausbauen. Erneut konnten zahlreiche arrivierte Künstler für ein Gastspiel in Gelsenkirchen verpflichtet werden. Darunter waren einmal mehr Namen wie Herman van Veen, Gerburg Jahnke, Michael Mittermeier, Torsten Sträter, Hagen Rether, Markus Krebs, Johann König, Stoppok oder René Marik. Aber auch die Arbeit mit jungen Musikern und Entertainern, die wohlmöglich in wenigen Jahren zu den Größen des deutschen Unterhaltungsgeschäftes zählen werden, stand im Fokus der Tochtergesellschaft.

Das BLIND DATE-Festival verzeichnete ein weiteres Mal einen enormem Publikumszuspruch und lockte die Gelsenkirchener traditionell auf die Wiese am Goldbergpark. Mit seinem Inselorchester bewies dort Top-Act Axel Prahl, dass er nicht nur als erfolgreichster deutscher Tatort-Kommissar überzeugen kann, sondern auch als Musiker und Sänger. Aufgrund des Umbaus am Busbahnhof muss das BLIND DATE-Festival allerdings im Jahr 2017 pausieren.

Die von der emschertainment GmbH betriebenen Versammlungsstätten erfreuen sich weiterhin hoher Akzeptanz. Bei 154 Veranstaltungen konnte mit ca. 80.000 Besuchern eine Auslastung von fast 90 Prozent erzielt werden.

Und auch in der Gastronomiesparte der emschertainment erfreuen sich die Veranstaltungsreihen Dinner Plus und das jährlich stattfindende Menue Karussell in der RYOKAN Gastronomie in der ZOOM Erlebniswelt großer Beliebtheit bei den Gästen. Im Übrigen bedient die Gastronomiesparte die Tagesbesucher sowohl in der ZOOM Erlebniswelt als auch im Sport-Paradies.

Trotz guter Kundenresonanz erreichte die emschertainment GmbH im letzten Jahr sowohl aus dem Veranstaltungsgeschäft als auch aus der Gastronomiesparte kein ausgeglichenes Ergebnis. Insgesamt betrug der Fehlbetrag im Geschäftsjahr 2016 1,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1,1 Millionen Euro), der von der Muttergesellschaft ausgeglichen wurde.

Um den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen angemessen Rechnung zu tragen, entschloss sich die Geschäftsführung, das à-la-carte Abendgeschäft in der RYOKAN Gastronomie nur noch freitags, samstags und sonntags zu betreiben. Externe Veranstaltungen sowie eigene Veranstaltungsreihen finden weiterhin an allen Werktagen statt.

Gelsen-Log. übertrifft geplantes Umschlagaufkommen

Die Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH, kurz Gelsen-Log. erzielte im Geschäftsjahr 2016 ein positives Ergebnis in Höhe von rund 250.000 Euro.

Erfreulich ist der Zuwachs im Güterumschlag im Hafen Gelsenkirchen. Dieser lag im Geschäftsjahr deutlich über Plan. So wurden über die beiden umweltverträglichen Verkehrsträger Schiff und Bahn insgesamt 1,88 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Das sind acht Prozent mehr als 2015. Der mengenmäßige Warenumschlag im Schiffsgüterumschlag stieg im Vergleich zum Vorjahr um 11,1 Prozent und der Bahnumschlag lag mit 4,1 Prozent über dem Vorjahreswert.

Das Best Western Hanse Hotel in Warnemünde, das auch zu Gelsen-Log. gehört, beendete im Jahr 2016 sein 25. Betriebsjahr und verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr eine nahezu konstante Zimmerbelegung. Die Auslastung lag bei einer Jahresbelegung von 79,4 Prozent und ist damit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Durchschnitts-Zimmerrate stieg nicht zuletzt nach durchgeführten Renovierungen um 3,69 Euro netto.

Gelsen-Net stark im breitbandigen Glasfaserausbau

Der Fokus der strategischen Ausrichtung bei Gelsen-Net lag im Geschäftsjahr 2016 sowohl auf der Planung und Realisierung von breitbandigen Glasfaser-Projekten als auch in der strategischen Positionierung als regionaler IT-Systemdienstleister mit individuellen Lösungskonzepten.

Das Geschäftsjahr 2016 hat erneut gezeigt, dass die Veränderungen im Wettbewerbsumfeld kein vorübergehendes Phänomen sind. Insbesondere im Kerngeschäft des Unternehmens, dem Geschäftsbereich Telefonie, wird es immer schwieriger, neue Kunden zu gewinnen und höhere Margen zu erwirtschaften. Aus diesem Grund verfolgt das Unternehmen seit Jahren die geschäftspolitische Strategie, verstärkt in den Ausbau von Glasfasernetzen zu investieren. Die Gesamtlänge des Glasfasernetzes beläuft sich inzwischen auf über 620 km in Bottrop, Gelsenkirchen, Gladbeck und Herten. Als regionales Telekommunikationsunternehmen hat Gelsen-Net auch 2016 konstant in den Ausbau der Glasfaserstrecken investiert und das Netz im vergangenen Jahr um rund 20 Kilometer erweitert.

Insgesamt erwirtschaftete die Tochtergesellschaft ein positives Ergebnis und hat ihr Investitionsvolumen um ca. 14 Prozent gesteigert und dabei den Ausbau und die Modernisierung der technischen Infrastruktur fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr sank das Jahresergebnis 2016 auf 103.000 Euro.

Das Geschäftsjahr 2016 war davon gekennzeichnet, sich als regionaler IT-Systemdienstleister weiter zu positionieren. Auf der Huawei Channel-Konferenz in Frankfurt wurde Gelsen-Net im März mit dem Smart City Award ausgezeichnet. Das Gelsenkirchener IT-Systemhaus gewann den Preis für die besten IT-Lösungen, die für eine intelligente Stadt der Zukunft realisiert wurden. Mit der Auslobung des Preises würdigt Huawei Unternehmen, die sich durch beispielhafte Projekte und erfolgreiche Lösungen in Deutschland rund um Breitbandausbau und Digitalisierungsstrategien verdient gemacht haben.

Zu den prämierten Lösungen zählen insbesondere die flächendeckenden WLAN-Projekte in den beiden Fußgängerzonen der Gelsenkirchener Innenstädte, der gesamten ZOOM Erlebniswelt sowie erstmals auch im Öffentlichen Personen-Nahverkehr. Als Besonderheit in Deutschland gilt insbesondere die sogenannte Handover-Funktion, die es ermöglicht, durchgehend in den Hotspots zu surfen, ohne sich bei jeder Funkzelle wieder neu anmelden zu müssen.

Ausblick 2017

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen erwartet die SG-Gruppe für das laufende Geschäftsjahr 2017 ein positives Ergebnis. Dabei ist der weiterhin erwartete negative Ergebnisbeitrag einiger Bereiche bereits berücksichtigt.

„Die Optimierung von Arbeitsprozessen und die damit einhergehenden Umstrukturierungs-maßnahmen werden uns auch noch in den kommenden Jahren beschäftigten. Das ambitionierte Ziel ist mittelfristig, den kommunalen Haushalt der Stadt Gelsenkirchen mit einem positiven Geschäftsergebnis dauerhaft zu unterstützen“, erläutert Ulrich Köllmann, Geschäftsführer der SG-Gruppe. "Um diesem Ziel näher zu kommen, werden in den einzelnen Unternehmensbereichen und den Tochtergesellschaften immer wieder neue Geschäftsmodelle geprüft und weiterentwickelt."

Mit dem IT-Systemdienstleister Gelsen-Net beispielsweise sollen in den nächsten Jahren mindestens 50.000 Haushalte in der Emscher-Lippe-Region an eines der modernsten Gigabit-Glasfasernetze in Deutschland angeschlossen werden. Ohne den Ausbau modernster Datenautobahnen können Städte und Regionen in Deutschland die immer schneller voranschreitende Digitalisierung nicht erfolgreich bewältigen. Gelsenkirchen spielt vorne in der Glasfaser-Liga und gehört zu den wenigen Städten in Deutschland, die diese Anforderungen schon umsetzen.

Um im Freizeitmarkt zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben und dauerhaft mit den geplanten Besucherzahlen rechnen zu können, ist es erforderlich, die Angebote in den Unternehmensbereichen Sport-Paradies und Bäder sowie ZOOM Erlebniswelt dauerhaft attraktiv zu halten.

Das zurzeit in der Politik diskutierte Bäderkonzept soll die Bedarfe der Schulen, Vereine und der Öffentlichkeit langfristig sicherstellen und die finanzielle Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit gewährleisten. In der ZOOM Erlebniswelt wird das zukunftsträchtige Konzept der Digitalen Erlebniswelt als Ergänzung der realen Tierwelt weiter ausgebaut: Ziel der Science World ist es, in der ZOOM Erlebniswelt Räume zu schaffen, in denen sich Edutainment und Wissenstransfer miteinander vereinen.

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