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Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH und Tochtergesellschaften stellen Jahresbilanz 2022 vor

Erfolgreiche Entwicklungen im Geschäftsjahr 2022

  • Konzernverlust deutlich reduziert
  • SG-Umsätze stiegen stärker als erwartet
  • REVIERDIALOG stärkt Portfolio im Bereich Kundenkommunikation
  • SPORT-PARADIES und Bäder: Geschäftsjahr von vielen Herausforderungen geprägt
  • ZOOM Erlebniswelt bleibt Publikums- und Medienmagnet
  • emschertainment: Heilig-Kreuz-Kirche stark nachgefragt
  • GELSEN-LOG.: Umschlag im Stadthafen Gelsenkirchen legt weiter zu
  • GELSEN-NET: Wachstumskurs wird gestärkt

 

Gelsenkirchen, 11. Juli 2023. Heute präsentierten der Aufsichtsratsvorsitzende und die Geschäftsführung der Stadtwerke Gelsenkirchen GmbH (SG) das Jahresergebnis der Stadtwerke-Gelsenkirchen-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022. Die Unternehmensgruppe, bestehend aus den Stadtwerken und ihren Tochtergesellschaften, schließt das Jahr mit einem Konzernverlust in Höhe von rund 3,1 Mio. Euro ab (Vorjahr: Verlust von 7,1 Mio. Euro). Sowohl das Ergebnis des Konzerns als auch das der Einzelunternehmung liegen deutlich über dem geplanten Niveau für das Geschäftsjahr 2022. Die SG-Gruppe; bestehend aus REVIERDIALOG, SPORT-PARADIES und Bädern, ZOOM Erlebniswelt, emschertainment, GELSEN-LOG. und GELSEN-NET; erzielte 2022 Erlöse in Höhe von 66,0 Mio. Euro (Vorjahr: 59,2 Mio. Euro).

Besonders erfreulich ist die positive Entwicklung der ZOOM Erlebniswelt, die maßgeblich zu diesem guten Jahresergebnis beigetragen hat. Die Umsätze des Gelsenkirchener Zoos stiegen um mehr als 3,0 Mio. Euro. Darüber hinaus konnte der Bäderbereich ein deutlich besseres Ergebnis erzielen als geplant, denn auch hier sind die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr 1,1 Mio. Euro höher.

Die finanzielle Stabilität des Konzerns wird durch verschiedene Einnahmequellen sichergestellt. Dazu gehören unter anderem die Umsätze aus Eintrittsgeldern in der ZOOM Erlebniswelt, die Vermietung der Strom-, Gas- und Telekommunikationsnetze, Beteiligungserlöse (u. a. GELSENWASSER AG, Emscher Lippe Energie GmbH und Abwassergesellschaft Gelsenkirchen mbH) sowie die Aktivitäten von REVIERDIALOG. Zusätzlich ist der Konzern in das Cash-Pool-Management der Stadt Gelsenkirchen eingebunden, um dessen Liquidität sicherzustellen.

"Wir freuen uns über die insgesamt positive Entwicklung des Jahresergebnisses der Stadtwerke-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022", sagte Geschäftsführer Harald Förster. "Insbesondere die ZOOM Erlebniswelt hat mit ihrem erfolgreichen Geschäftsverlauf maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Durch die Entwicklungen des Vorjahres – hinsichtlich Inflation und steigende Energiepreise – bleiben die Konsolidierungserfordernisse jedoch erheblich."

Erlöse aus dem Netzgeschäft
Die Verpachtung der Strom- und Gasnetze in Gelsenkirchen an die Emscher Lippe Energie GmbH generierte Erlöse von über 9,2 Millionen Euro, was eine Steigerung um eine halbe Million Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Erlöse aus dem Telekommunikationsnetz blieben mit 2,5 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau.

Aufgrund der sinkenden Zinssätze im Rahmen der Anreizregulierung ist davon auszugehen, dass die Pachteinnahmen der SG sich ab der neuen Regulierungsperiode 2027 weiterhin verringern werden. Diese Entwicklung wirkt sich erheblich auf die Fähigkeit der SG, insbesondere zur Finanzierung der kommunalen Dienstleistungen wie der Bäder, ZOOM Erlebniswelt sowie emschertainment aus.

REVIERDIALOG stärkt Portfolio im Bereich Kundenkommunikation
Als Spezialist für maßgeschneiderte Branchenlösungen mit dem Schwerpunkt Kundenkommunikation konnte REVIERDIALOG seine Position in den Bereichen Energie- und Abfallwirtschaft, Freizeit und Kultur, Telekommunikation sowie kommunale Dienste im Geschäftsjahr 2022 weiter ausbauen. REVIERDIALOG erwirtschaftete einen Umsatz von 7,1 Mio. € und erreichte insgesamt 992 630 Kundenkontakte (Vorjahr: 973 868 Kundenkontakte). Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds konnte der Unternehmensbereich seinen Umsatz auf Vorjahresniveau halten und damit seine Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis stellen.

Ein besonderes Highlight war der Start der ersten Maßnahme "Kundenberater im Dialogmarketing (w/m/d)" im Mai 2022. REVIERDIALOG setzt damit auf die Weitergabe seiner Expertise und Kompetenz im Bereich des telefonischen Kundenservice. Die zwölfwöchige, praxisorientierte Weiterbildung richtet sich an bildungsgutscheinberechtigte Personen und umfasst Inhalte wie Telefontraining, Dialogmarketing, Deeskalations- und Selbstmanagement. Die Weiterbildung wird durch das Jobcenter oder die Bundesagentur für Arbeit sowie durch die Deutsche Rentenversicherung, Unfallkassen oder Berufsgenossenschaften in Form von Bildungsgutscheinen gefördert.

Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt Gelsenkirchen im Rahmen der Corona-Hotline und der Beschwerdehotline der Leitstelle für öffentliche Sicherheit und Ordnung konnte REVIERDIALOG eine weitere kommunale Dienstleistung für sich gewinnen – die Wohngeld-Hotline. Diese Erweiterung des Leistungsportfolios unterstreicht das Vertrauen der Stadt in die hohe Servicequalität des Unternehmensbereichs.

"Das Jahr 2022 war für REVIERDIALOG ein Jahr der Stabilität und des Wachstums. Wir sind stolz darauf, unsere Position in den verschiedenen Branchen weiter auszubauen und unsere Kunden mit maßgeschneiderten Lösungen und exzellentem Service zu unterstützen", sagte Geschäftsführer Manfred Ackermann. "Unser Team bei REVIERDIALOG hat erneut bewiesen, dass wir über eine hohe Servicequalität auf allen Ebenen des Kundenservice verfügen. Wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Geschäftsjahre und die Zusammenarbeit mit unseren Kunden."

SPORT-PARADIES und Bäder: Geschäftsjahr von vielen Herausforderungen geprägt
Das Geschäftsjahr des Unternehmensbereichs SPORT-PARADIES und Bäder war von verschiedenen Herausforderungen geprägt: Darunter fielen am Anfang des Jahres pandemiebedingte Einschränkungen, der deutliche Anstieg der Wärmeenergiekosten durch den Ukraine-Krieg, die Auswirkungen der Schließung des Zentralbads, die dadurch erforderliche Kompensation der Schul- und Vereinsnutzer*innen im SPORT-PARADIES sowie die Anpassung der Öffnungszeiten an den Schulbetrieb in den Hallenbädern Buer und Horst. Diese Umstände führten zu einer deutlichen Veränderung im Nutzerverhalten. Durch langfristige Energieverträge werden die stark gestiegenen Energiepreise erst im Jahr 2023 voll wirksam werden.

Trotz günstiger Wetterbedingungen für die Freibadsaison konnte der Freibadbereich des SPORT-PARADIES nicht von Besucherzuwächsen profitieren. Die Errichtung der Traglufthalle über dem 50-Meter-Sportbecken führte zu einer deutlichen Beschränkung der Besucherzahlen, da die Kapazität auf maximal 1.200 Besucher*innen gleichzeitig begrenzt war.

Zusammengefasst besuchten im letzten Jahr 303 731 Gäste (Vorjahr: 120 466 Gäste) die Schwimmbäder in Gelsenkirchen. Der Bäderbetrieb erzielte Erlöse von rund 1,5 Mio. € (Vorjahr: 368.000 Euro). Ein wesentlicher Effekt war hierbei die Anpassung der städtischen Schwimmpauschale für das Schul- und Vereinsschwimmen.

Erfreulicherweise konnte das Team des SPORT-PARADIES wieder ein vielfältiges Programm anbieten. Im vergangenen Jahr gab es unter anderem ein Sommerferienprogramm für Kinder, den beliebten Mermaiding-Tag, eine große Sommerparty sowie das gewohnt gut frequentierte Aqua- und Schwimmkursprogramm. Diese Veranstaltungen wurden von den Besucher*innen mit Begeisterung angenommen.

Der Betrieb der Emscher-Lippe-Halle als Impfzentrum endete im April 2022. Anschließend wurde sie als Ankunftscenter und Flüchtlingsunterkunft weiterhin an die Stadt Gelsenkirchen vermietet. Aufgrund dieser Umnutzung musste die Eissaison 2022/2023 leider erneut ausfallen.

ZOOM Erlebniswelt bleibt Publikums- und Medienmagnet
Die ZOOM Erlebniswelt erhielt 2022 zum fünften Mal in Folge die Auszeichnungen als bester Zoo Deutschlands in Gold (Parkscout Publikums Award) sowie die Auszeichnung als familienfreundlichster Zoo und als Service Champion (Analyseunternehmen ServiceValue).

Insgesamt gingen im letzten Jahr 849 789 Besucher*innen (Vorjahr: 606 394 Besucher*innen) im Gelsenkirchener Zoo auf die Weltreise an einem Tag. Dies ist eine Erhöhung um rund 40,1 Prozent im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr und liegt damit oberhalb des Durchschnitts vor der COVID-19-Pandemie. Ein wesentlicher Faktor für das positive Ergebnis war der Witterungsverlauf. Dieser erwies sich im Jahr 2022 durch überwiegend milde und damit ‚zoofreundliche‘ Temperaturen als günstig. Der Zoo erreichte einen Umsatz von 14,1 Mio. € (Vorjahr: 10,7 Mio. €).

Ganz besonders freute sich der Zoo über den reichlichen Nachwuchs, der zum Erhalt gefährdeter Tierarten beiträgt. Die zwei Jungtiere bei den Brillenpinguinen erhielten große mediale Aufmerksamkeit, ebenso das Schimpansenbaby Lisoko. Weitere Geburten gab es in der Erlebniswelt Afrika bei den Zebras, den Kudus und den Nyalas; in der Erlebniswelt Alaska bei den Baumstachlern, Seelöwen und Rentieren sowie im Grimberger Hof bei den Schafen und Ziegen.

Wie in den Jahren zuvor darf sich die ZOOM Erlebniswelt auch in diesem Jahr über eine sehr hohe Medienpräsenz freuen. Der Zoo bleibt beliebter Drehort und Anlass für zahlreiche Berichterstattungen ob online oder Print, Hörfunk oder Fernsehen. Neben diversen Magazinbeiträgen der Sender ZDF, ARD, SAT.1, RTL und WDR berichtete auch die Sendung „hundkatzemaus“ (VOX) über verschiedene Ereignisse und Themen im Zoo.

Nach zwei Jahren, in denen pandemiebedingt nur wenige Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, blickt die ZOOM Erlebniswelt 2022 wieder auf ein breit gefächertes Angebot zurück, das von vielen Besucher*innen gerne wahrgenommen wurde. Besonders herauszuheben sind dabei die Artenschutztage, die das ganze Jahr hindurch über besonders stark gefährdete Arten informieren und einen anderen Blickwinkel durch persönliche Begegnungen zulassen. Ausgebucht war 2022 auch die Halloween-Veranstaltung. An zwei Tagen konnten die Besucher*innen sich in besonderer Atmosphäre gruseln. Ein buntes Showprogramm rundete die Abende in der beleuchteten Grusel-Kulisse ab.

emschertainment: Heilig-Kreuz-Kirche stark nachgefragt
Die emschertainment GmbH, eine Tochtergesellschaft der SG, blickt auf ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2022 zurück. Die anhaltenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie führten zu zahlreichen Verschiebungen von Veranstaltungen aus den Jahren 2020 und 2021, was die Generierung neuer Events in den Bereichen Konzerte, Comedy und Kabaretts erschwerte. Erst 2023 ist mit einem aktualisierten Angebot seitens der Künstleragenturen zu rechnen.

Trotz dieser Herausforderungen konnte die emschertainment im Geschäftsjahr 2022 ein Ergebnis erzielen, das in etwa den Planungen entsprach. Das Unternehmen verzeichnete einen Verlust von 0,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro), der im Rahmen eines Ergebnisabführungsvertrages durch die Gesellschafterin ausgeglichen wurde. Die Umsätze beliefen sich auf 1,1 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro). Es ist festzustellen, dass der Geschäftsverlauf 2022 im Vergleich zum Vorjahr weniger stark von der COVID-19-Pandemie beeinträchtigt wurde. Dennoch wirken sich die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit erheblicher Kaufzurückhaltung nach wie vor negativ auf die Kultur- und Kreativwirtschaft aus. Die Branche ist von einer wirtschaftlichen Situation wie 2019 noch weit entfernt. Im Jahr 2022 waren die 119 Veranstaltungen (Vorjahr: 51 Veranstaltungen) zu rund 62,5 Prozent (Vorjahr: 79 Prozent) ausgelastet. Besonders erfreulich ist die gesteigerte Nachfrage des jüngeren Publikums nach Veranstaltungsangeboten.

Die Inbetriebnahme der Heilig-Kreuz-Kirche als Versammlungsstätte im Jahr 2022 stieß insgesamt auf eine starke Publikumsnachfrage. Der Veranstaltungsort wurde sowohl von Besucher*innen aus Gelsenkirchen als auch aus der Region Ruhrgebiet sehr gut angenommen und erfolgreich am Markt etabliert. Sowohl das Publikum als auch Künstler*innen und Agenturen schätzen die professionellen und modernen Arbeitsbedingungen sowie die hochwertige

Ausstattung und das einzigartige Ambiente des Gebäudes. Dies verbessert die Wettbewerbssituation der emschertainment im Ruhrgebiet erheblich.

Darüber hinaus wurde für den Spielort KAUE, dessen Zukunft lange Zeit ungewiss war, eine Vereinbarung zum weiteren Betrieb durch die emschertainment GmbH mit Politik und Verwaltung der Stadt Gelsenkirchen geschlossen. Unter der Regie der Stadtwerke-Geschäftsführung konnten zudem Vereinbarungen für alle Häuser getroffen werden, die nach Unterzeichnung entsprechender Abrechnungsvereinbarungen das strukturell bedingte wirtschaftliche Defizit der Gesellschaft dauerhaft entlasten werden.

GELSEN-LOG.: Umschlag im Stadthafen Gelsenkirchen legt weiter zu
Der Geschäftsverlauf der Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH, kurz GELSEN-LOG., gestaltete sich 2022 sehr positiv. Das Tochterunternehmen erzielte einen Jahresüberschuss von 1,5 Mio. Euro (Vorjahr: 1,0 Mio. Euro) und übertraf damit die geplanten Ergebnisse deutlich. Dieses erfreuliche Ergebnis bestätigt die erfolgreiche Geschäftsentwicklung und das Engagement des Unternehmens. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit spielt der Gelsenkirchener Stadthafen eine Schlüsselrolle für eine vielfältige Industrieproduktion in Gelsenkirchen und der Region. Neben Metallen und Lebensmitteln werden insbesondere Mineralölerzeugnisse im Hafen umgeschlagen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie musste die ursprünglich zum 1. Januar 2021 geplante Ausweitung der Transportkapazitäten für das Unternehmen BP auf mindestens 1,8 Mio. Tonnen pro Jahr auf 2022 verschoben werden. Im April 2022 wurden die ersten Züge im ‚Nordlager‘ mit Dieselkraftstoff beladen. Ab November 2022 wurde auch mit der Verladung von Kerosin begonnen, wodurch die Verladevolumina zusätzlich gestiegen sind, aber noch nicht die vereinbarten Jahresmindestvolumina erreicht haben. Mit BP konnte daher für das Jahr 2022 eine Einigung über Kompensationsgeschäfte und -zahlungen erzielt werden. So ließ sich unter anderem die Dienstleistung ‚Zugüberwachung‘ weiterführen.

Der Hafenumschlag stieg insgesamt um ca. 8 Prozent auf 1,19 Mio. Tonnen an, während der Hafenbahnumschlag mit 1,29 Mio. Tonnen das Vorjahr um ca. 53 Prozent übertraf.

Darüber hinaus hat GELSEN-LOG. zuletzt in zwei neue Loks investiert. Sie wurden passend zu den Themen Klima- und Umweltschutz gestaltet und gehören zur Beteiligung des Unternehmens an der Klimahafen-Initiative in Gelsenkirchen. Die erste Lok "PHÖNIX - Lok des Feuers" wurde bereits im Sommer fertiggestellt, während die zweite Lok "KRAKE - Lok des Wassers" seit Ende des Jahres auf der Schiene ist. Mit dieser Initiative möchte GELSEN-LOG. Bewusstsein schaffen und zeigen, dass Klima- und Umweltschutz an Logistik-Standorten eine bedeutende Rolle spielen.

GELSEN-LOG. verzeichnet weiterhin eine sehr große Nachfrage nach Immobilien und Nutzflächen im Hafen. Die erfolgreich vermieteten und verpachteten Flächen sind das Ergebnis der Akquisitionsbemühungen der Vorjahre.

GELSEN-NET: Wachstumskurs wird gestärkt
Als regionales Telekommunikationsunternehmen und IT-Dienstleister in der Emscher-Lippe-Region betreibt die GELSEN-NET Kommunikationsgesellschaft mbH eigene und gepachtete Glasfasernetze. Zudem ist sie als Full-Service-Agentur in allen Bereichen der Kommunikation durch Sprache, Daten und das Internet tätig. Das Unternehmen ist Betreiber eines öffentlichen Telekommunikationsnetzes in den Städten Bottrop, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herten, Marl, Recklinghausen, Castrop-Rauxel und ab 2023 auch in Oberhausen.

Seit 2018 ist neben der SG auch das Unternehmen GELSENWASSER an GELSEN-NET beteiligt. In Folge der erfolgreichen Gespräche vom letzten Jahr hat GELSENWASSER von der SG die Mehrheit der Geschäftsanteile an GELSEN-NET übernommen und die vertraglichen Regelungen zwischen den Partnern wurden neu ausgestaltet. Seit dem 2. Januar 2023 hält GELSENWASSER rund 51 Prozent, die SG rund 49 Prozent an GELSEN-NET. Auf die Anteilserhöhung folgt ein mehrjähriges Projekt zur Vertiefung der inhaltlichen Zusammenarbeit zwischen GELSEN-NET und GELSENWASSER. Seit Februar 2023 ist GELSEN-NET in das Cash-Pool-Management von GELSENWASSER einbezogen. Der regionale IT-Dienstleister profitiert somit von der Finanzkraft und dem exzellenten Netzwerk des neuen Mehrheitsgesellschafters, sodass nun weitere Wachstumspläne für die Gesellschaft möglich sind.

Insgesamt blickt GELSEN-NET auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2022 zurück. Wie bereits erwartet, hat sich der starke Wettbewerbsdruck als anhaltendes Phänomen erwiesen, insbesondere im Privatkundensegment der Telefonie- und DSL-Anschlüsse. In diesem Marktumfeld wird es immer schwieriger, neue Privatkund*innen zu gewinnen und Margen zu erwirtschaften. Wie der bundesweite Trend zeigt, ist die Zahl der Telefonie-DSL-Kundschaft auf Vectoringbasis in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken.

Dennoch konnte GELSEN-NET 2022 die Herausforderungen proaktiv angehen und seine Position auf dem Markt weiter stärken. Insbesondere die Vermarktung des reinen Glasfaserproduktes konnte erfolgreich ausgebaut werden und erreichte die Wohnzimmer der Privatkund*innen. Dies führte zu einem deutlichen Anstieg von 4978 auf 6147 Glasfaser-Kund*innen. Zum Jahresende waren insgesamt 18 935 Wohneinheiten erfolgreich an das Glasfasernetz von GELSEN-NET angebunden. Darüber hinaus befindet sich die Anbindung weiterer 4927 Wohneinheiten in der Realisierungsphase. GELSEN-NET hat sich strategisch dafür entschieden, verstärkt auf die Zukunftstechnologie Glasfaser zu setzen, um den steigenden Anforderungen der Kundschaft gerecht zu werden und eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.

Im Geschäftsjahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 1,3 Mio. Euro (Vorjahr: 743.000 Euro). Das Ergebnis liegt leider unter dem Planniveau. Für das gute Ergebnis der SG-Gruppe spielte der Geschäftsanteilsverkauf von GELSEN-NET Anteilen keine Rolle, da dieser mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01. Januar 2023 vereinbart wurde.

Ausblick SG-Gruppe: Neue Herausforderungen erfordern weiterhin Einsatz und Engagement
Der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung blicken optimistisch auf das kommende Geschäftsjahr 2023, aber sie sehen auch die Herausforderungen. Faktoren wie der Anstieg der Gehälter aufgrund der neuen Tarifabschlüsse, massiv gestiegene Finanzierungskosten und Abschreibungen aufgrund des erhöhten Investitionsvolumens im Bereich Energienetze sowie höhere Energiekosten stellen die Unternehmensgruppe vor neue Herausforderungen.

"Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir all diese Faktoren in unseren Planungen für das Geschäftsjahr 2023 berücksichtigen müssen. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir diese Aufgaben gemeinsam bewältigen werden. Durch die Einsatzbereitschaft und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir auch das Geschäftsjahr 2022 mit einem außerplanmäßig guten Ergebnis abgeschlossen und hierfür möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen", betonte Markus Karl, SG-Aufsichtsratsvorsitzender.

Ausblick: Unternehmensbereiche & Unternehmen
Im Unternehmensbereich REVIERDIALOG liegt der Fokus weiterhin auf der Stärkung des Portfolios und der Akquise lokaler Unternehmen. Im Bereich der Schulungs- und Weiterbildungsangebote wird REVIERDIALOG weitere Kundenberater*innen im Dialogmarketing qualifizieren und dieses Standbein ausbauen. Besonders erfreulich ist, dass einige Teilnehmer*innen der Weiterbildung im Anschluss Teil des REVIERDIALOG-Teams geworden sind.

Die im Zuge des Ukraine-Krieges stark gestiegenen Energiepreise belasten vor allem den Unternehmensbereich SPORT-PARADIES und Bäder, denn Ausgaben für Energie sind in den Bädern – neben denen für Personal – der zweitgrößte Kostenpunkt. Hier ist davon auszugehen, dass dies auch das Ergebnis der SG-Gruppe im Geschäftsjahr 2023 erheblich belasten wird.

Für den Neubau des Zentralbades sind zukünftige Entwicklungen bereits in der Planung. Es soll ein Bildungsgebäude in unmittelbarer Nähe des Musiktheaters und der Innenstadt entstehen, das ein integriertes neues Zentralbad beherbergen wird. Dieses wird weit über die im Bäderkonzept festgelegte Konfiguration hinausgehen, eine Bruttogeschossfläche von etwa 5000 Quadratmetern haben und mit einem 50-Meter-Wettkampfbecken sowie einem weiteren Multifunktionsbecken ausgestattet sein. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2026 geplant.

In der ZOOM Erlebniswelt stehen einige Instandhaltungsprojekte an, um sicherzustellen, dass der Zoo auch weiterhin ein Erlebnis für die Besucher*innen bleibt. Im Geschäftsjahr 2023 wird erwartet, dass sich stark steigende Einkaufspreise im Bereich der Futterbeschaffung negativ auf das Betriebsergebnis auswirken werden. Auch die Energiekosten, die in der Vergangenheit etwas mehr als 10 Prozent der Gesamtkosten ausmachten, werden zu einem erheblichen Kostenfaktor werden. Es ist erfreulich, dass die ZOOM Erlebniswelt den Besucher*innen wieder die vollständige Bandbreite ihres Angebots präsentieren kann. Egal ob es sich dabei um das Frühlingsfest, den Großen Entdeckertag oder das traditionelle Halloweenspektakel handelt – hier ist immer tierisch etwas los. Auf dem Programm stehen außerdem regelmäßig Welttage für bedrohte Tierarten, an denen die Besucher*innen viel Wissenswertes erfahren und besondere Aktionen geplant sind.

Für 2023 zeichnet sich eine weitere Stabilisierung der Kultur- und Veranstaltungsbranche ab. Bis zur Mitte des Jahres lag die Auslastung bei den Veranstaltungen der emschertainment deutlich oberhalb von 80 Prozent. Außerdem erwartet die emschertainment ausverkaufte Häuser bei den Doppelshows von Michael Mittermeier und Herbert Knebels Affentheater sowie bei den Unplugged-Konzerten der Queen Kings und Stephan Stoppok. Veranstaltungen mit neuen Künstler*innen wie dem Komödiant Tutty Tran und dem Psychologen Leon Windscheid sind nahezu ausverkauft. Atze Schröder, der normalerweise große Hallen wie die Lanxess-Arena füllt, kommt für eine Vorschau wieder in die KAUE. Die Tickets für diese Veranstaltung waren innerhalb von drei Minuten ausverkauft.

Der Vertrag zwischen GELSEN-LOG. und BP wird langfristig zu einer signifikanten Steigerung des Transportvolumens bei GELSEN-LOG. führen. Eine entscheidende Voraussetzung für die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten ist die interne Ausbildung von Fachkräften im Bahnbereich. Es ist nach wie vor schwierig, qualifiziertes Personal zu finden. Um den Betrieb rund um die Uhr aufrechterhalten zu können und Mitarbeiterfluktuation auszugleichen, wurden im Jahr 2022 zusätzliche Mitarbeiter wie Rangierbegleiter, Triebfahrzeugführer und Wagenmeister für den Eisenbahnbetrieb eingestellt. Für das Geschäftsjahr 2023 sind außerdem umfangreiche Ersatzinvestitionen in die Eisenbahninfrastruktur des Hafens Gelsenkirchen geplant. Die Gesellschaft hat im Oktober 2021 Fördermittel beim Eisenbahnbundesamt (EBA) und dem Verkehrsministerium des Landes NRW beantragt, die im November 2022 genehmigt wurden. Die Gesamtförderung beläuft sich auf etwa 2,0 Mio. Euro.

Durch die Verschiebung der Geschäftsanteile erhält GELSEN-NET die Gelegenheit, sich noch stärker in die Struktur eines erfolgreichen Konzerns einzufügen, der nicht nur überregionale Erfolge verzeichnet, sondern auch über exzellente Verbindungen zu den Kommunen im Ruhrgebiet verfügt. Dies bietet dem Unternehmen als regionalem IT- und TK-Anbieter eine verbesserte Integrationsmöglichkeit. Am 1. Juni 2023 verlegte GELSEN-NET seine Büroräume in den Hauptsitz der GELSENWASSER-Verwaltung (Willy-Brandt-Allee 26, 45891 Gelsenkirchen). Das vorrangige Ziel von GELSEN-NET besteht in den nächsten Jahren darin, den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur basierend auf betriebswirtschaftlichen Überlegungen und durch Eigenausbau-Maßnahmen weiter voranzutreiben. Zusätzlich wird GELSEN-NET sein Marktgebiet um die Stadt Oberhausen erweitern. Als erstes wird das Unternehmen eine bestehende Koaxial-Infrastruktur übernehmen, um ein modernes Glasfasernetz aufzubauen.

 

Bildunterschrift: Axel Barton (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender), Harald Förster (SG-Geschäftsführer), Markus Karl (Aufsichtsratsvorsitzender) und Manfred Ackermann (SG-Geschäftsführer) präsentierten heute die Geschäftszahlen aus dem Jahr 2022.

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